Basilika St. Marcellinus und Petrus (Seligenstadt)
Die Basilika St. Marcellinus und Petrus in Seligenstadt – nach ihrem Erbauer auch Einhardbasilika genannt – ist die größte in den wesentlichen Teilen noch aufrecht stehende karolingische Basilika nördlich der Alpen, die in über tausend Jahren manche Änderungen Erfahren hat. (0tto Müller)
Sie wurde 830 von Einhard, dem Vertrauten und Biographen Karls des Großen auf dem Gebiet eines Königsgutes errichtet, das Kaiser Ludwig der Fromme, Karls Sohn und Nachfolger, Einhard zum Lohn für Verdienste u.a. geschenkt hatte. Die Kirche dient seitdem der Verehrung der römischen heiligen Märtyrer Marcellinus und Petrus, die Opfer der diokletianischen Christenverfolgung geworden waren. Ihre Gebeine wurden von Rom zunächst nach Steinbach im Odenwald und 828 nach Mühlheim, dem heutigen Seligenstadt, verbracht. Bis heute ist die Kirche auch letzte Ruhestätte Einhards († 840) und seiner Gemahlin Imma.
Bis zur Auflösung des Benediktinerklosters 1803 diente sie als Abteikirche, seit 1812 ist sie katholische Pfarrkirche und trägt seit 1925 den Ehrentitel einer päpstlichen Basilica minor.
Für qualitätvolle musikalische Darbietungen, sei es im Gottesdienst oder im Konzert, wird der Sakralraum von Vokalisten und Instrumentalisten gleichermaßen geschätzt, wegen des für eine Kirche vergleichsweise geringen Nachhalls.
Auf der Wilbrandorgel der Basilika von 1981 mit fünfzig Registern hat ein Großteil der Organistenelite bereits seine musikalische Visitenkarte abgegeben.